Mit Mietwagen von Israel in palästinensiche Gebiete?

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schmechi
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Mit Mietwagen von Israel in palästinensiche Gebiete?

Ungelesener Beitrag von schmechi »

SpaniTheCreator hat geschrieben:
Unsere derzeitige Planung sieht wie folgt aus...

2 Tage in Tel Aviv und Jerusalem
Ich weiß, es gibt um Jerusalem viele einzigartige Sachen zu sehen und 2 Tage sind viel zu wenig, aber aus den selben Gründen warum wir lieber mit dem Mietwagen reisen, planen wir für die enge Stadt auch nur 2 Tage ein.
Wenn ihr keine Museen besuchen wollt und nicht am Wochenende in Jerusalem seid, könnten zwei Tage sogar ausreichen, wenn ihr die Sights zügig erledigt... -> siehe dazu bitte auch meinen Beitrag im Thema: Israel, Jerusalem: Sehenswürdigkeiten .
3 Tage in B eilat und der N egev ( Timna Park, Red Canyon etc )
Das kenne ich nicht, bei unserer reise lag der Focus weniger auf der Natur...
2 Tage für W adi Rum und P etra bzw A qaba
Das kannst du mE jedenfalls knicken... Ich habe beides zwar nicht von Israel aus (sondern bei einem mehrtägigen Flyover von Amman aus) gemacht, aber selbst bei geführten Touren benötigt man von Israel mindestens 2 Tage für Petra... Die Einreise erfolgt über den Grenzübergang bei Eilat, da geht der erste Tag mit der Anreise drauf. Und ein voller Tag ist für die Sehenswürdigkeiten in Petra mE sowieso das Minimum. Von Petra nach Wadi Rum, dort rumfahren und dann retour nach Israel dauert dann zusätzliche 2 Tage...

Zudem gibt es kein Mietauto, dass in Israel/Palästina UND Jordanien fahren darf (auch kein palästinensisches). Du wärst also auf öffentliche Busse angewiesen (und die sind in Jordanien nicht sehr zuverlässig). Über die Allenby Bridge benötigt man zudem ein bereits im Vorfeld beantragtes Visum für Jordanien (anders beim Grenzübergang bei Eilat oder dem Queen Alia Airport).

Auch dürft ihr die Aus- u. Einreisesteuern nicht außer Acht lassen, summa summarum rate ich euch daher vom Besuch Jordaniens eher ab (es sei denn ihr "opfert" die Golan Höhen dafür)... Petra ist eine der imposantesten Stätten der Welt, aber es ist deutlich einfacher und billiger Jordanien von Amman aus mit einem dort gemieteten Mietwagen zu besuchen als von Israel aus, vor allem, wenn ihr keine organisierte Tour wollt... (Letzteres halte ich bei Petra jedoch für bedenklich, da man dort ziemlich viel zu Fuß macht... Da ständig das Tempo an andere Tourteilnehmer anpassen zu müssen stelle ich mir lähmend vor)
1 Tag T otes M eer ( M asada Festung )
Wie gesagt, da würde ich eher ebenfalls in Jerusalem schlafen anstatt mir irgendwo in der Pampas ein Hotel zu suchen...
und die restlichen 4 Tage wollte ich für das Westjordanland und die G olanhöhen nutzen.
Golanhöhen sind sich bei mir nicht ausgegangen, wir sind dann via Bet She'an, Nazareth, Akko, Haifa und Caesarea nach Tel Aviv...
Die Westbank ist über 6000 m² groß, ich wüsch euch also viel Spaß beim Auto abstellen und zu Fuß erkunden.... Wink


Vor allem wollte ich wissen ob diese Routen durch bewohntes Gebiet führen. Mal abgesehen von diesen elendigen Checkpoints die mich persönlich noch am wenigsten stören.
Für jemanden der noch nie dort war ist es nicht einfach sich die Lage vor Ort vorzustellen.
Stell dir das Westjordanland einfach als eigenes Land vor... Wenn du rein willst, dann musst du den Grenzübergang (Check-Point) passieren... Die Kontrollen bei uns waren wie gesagt eher lax, das hängt aber wohl auch von der Tagespolitik oder dem Tagesgeschehen ab...
[Siehe dazu bitte auch: -> Einreise Palästina: Grenzerfahrung]

Und der israelische Mietwagen darf in diesem Territorium eben nicht fahren, der ist nämlich nur in Israel zugelassen.

Eine Ausnahme sind eben die unter 100%-Israelischen Kontrolle stehenden Gebiete (Zone C)... Dabei handelt es sich um Enklaven in der Westbank (orthodoxe-jüdische Siedlungen, die du wahrscheinlich eh' nicht besuchen willst) und eben die beiden von mir genannten Straßen...

Die Route No 1 ist eine zweispurige Autobahn, die Route No 90 ist mit den österreichischen Bundesstraßen vergleichbar, ein- bis zweispurig mit Gegenverkehr... zumindest entlang der Route No 90 im nördlichen Bereich (also um Jericho) führt sie durch bewohntes Gebiet und du kannst zB bei einem arabischen Greissler Lebensmittel kaufen... Aber du darfst halt mit dem israelischen Mietauto nicht von dieser Straße abfahren und zu Fuß erreichst du erstens keine Sehenswürdigkeiten, zweitens würdest du teilweise in vermintem Gebiet herumlaufen...

Dein Reiseplan ist daher, so wie du ihn dir vorstellst, nicht umsetzbar... Ins Westjordanland (und zu den dortigen Sights) kommst du eben nur im Rahmen einer geführten Tour (zB http://www.abrahamtours.com oder http://www.toursinenglish.com/), mit öffentlichen (palästinensischen) Bussen ab Jerusalem, mit Taxis oder eben einem palästinensischen Mietauto....
[Siehe dazu bitte auch: -> Israel - Palästina: Westbank-Tour-Anbieter Empfehlung?]
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SpaniTheCreator
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Beiträge: 77
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Mit Mietwagen von Israel in palästinensiche Gebiete?

Ungelesener Beitrag von SpaniTheCreator »

Jordanien hat sich mittlerweile fest in meinen Kopf rein gesetzt.
Vor allem Petra würde mich sehr reizen, auch wenn eine zeitaufwändige Grenzüberquerung wenig Spaß macht.

Siehe bitte auch meine nächste Frage unter: -> Golanhöhen - Sicherheit für Individualreisende?

Danke für deine Ausführliche Hilfe! :D
DerPetzi
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Registriert: 01 Jan 13 10:05

Mit Mietwagen von Israel in palästinensiche Gebiete?

Ungelesener Beitrag von DerPetzi »

Hallo

Das Fahren mit einem israelischen Mietwagen im Westjordanland, auch in den A und B Gebieten ist überhaupt kein Problem. Ein israelischer Mietwagen hat ein anderes Kennzeichen als ein normales Fahrzeug und die Palästinenser wissen das dies ein Tourist ist der ihnen auch Geld bringt.

Der Hinweis mit der Versicherung ist jedoch richtig. Es kommt ganz auf den Anbieter an, ob diese Gebiete inkludiert sind oder nicht bzw. ob es erlaubt ist Aufschlag zu zahlen. Bei Avis ist das kein Problem, dort habe ich schon mehrmals gebucht.

Die Hinweise zwecks Einreiseverbot und angeblichen Verbote die schmechi aufgezählt hat, kann man als Nicht-Israelischer Staatsbürger getrost ignorieren. Diese gelten nur für israelische Staatsbürger.

Timna Park, Red Canyon, etc, nach Eilat, geht von Jerusalem aus mit dem Mietwagen innerhalb eines Tages ohne Probleme. Du kannst dort natürlich auch mehr Zeit verbringen um zu Wandern, etc, ich halte das jedoch für Zeitverschwendung. Soviel gibt's dort nicht zu sehen.

Zwei Tage für Petra und Wadi Rum sind etwas wenig, aber es ist machbar. Die Anreise über Eilat und Aqaba nach Wadi Rum dauert etwa 30 Minuten, nach Petra braucht man etwas mehr als eine Stunde. Die Straßen sind gut ausgebaut.

Ich würde da eher empfehlen:
1. Tag am Vormittag Grenzübertritt (Öfnnungszeiten beachten) und Aqaba ansehen (oder in den Beach-Club fahren und den Rest des Tages am Meer genießen).
Dann zwei Tage -> Wadi Rum inkl. einer Übernachtung in einem der Wüstencamps oder draußen unter freien Himmel. Am Abend nach Petra bringen lassen, und dann den nächsten Tag komplett für Petra planen. Dort sollte man so früh wie nur möglich starten, damit man noch vor dem Eintreffen der ganzen Bustouristen das Areal schön genießen kann.
Auto würde ich für diese Tage keines mieten, von Aqaba kommt man gut und günstig nach Wadi Rum und Petra. Wenn du möchtest kann ich dir auch die Nummer eines Fahrers geben. Für den Rest von Jordanien ist jedenfalls ein Mietwagen zu empfehlen. Die Landschaft ist ausgesprochen schön und so kann man sie ohne Störung genießen.

Die Einreise mit einem israelischen Mietwagen nach Jordanien ist nicht möglich. Es ist jedoch kein Problem z.B.: bei Avis jeweils einen Mietwagen ab der Grenze zu mieten. Das geht natürlich nur im Voraus oder dann über die jeweiligen Stadtbüro's in Eilat und Aqaba.

Visum nach Jordanien ist kein Problem, das wird direkt an der Grenze ausgestellt. Die Infos von schmechi sind hier falsch. Andererseits schadet es aber nicht, sich das Visum bereits im Vorfeld zu besorgen, dann muss man nicht solange warten. Günstiger ist es jedoch direkt an der Grenze.
[S.a. das verwandte Thema: -> Welches Jordanien Visum bei Abstecher nach Israel?]

Wenn du spezielle Fragen hast, kannst du mich auch gerne direkt anschreiben (oder einzelthematisch fragen ;))


[editiert]
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